Krustenbraten mit Waldviertler Knödeln

KlößeDas ich aus unserem schönen Nachbarland Österreich bisher nur „Süßes“ gezeigt habe ist eigentlich unfair, denn dort gibt es viel mehr köstliche Spezialitäten, als nur Mehlspeisen und Spitzentorten, weshalb wir heute einen kleinen Asflug ins Waldviertel machen! Selbstverständlich verstehen sich die Alpenländler ebenso aufs Knödel machen, wie bei uns und ein wenig anderer „Krustenbraten“ nach meinen Rezept gibt es obendrauf! Wie ich finde eine gelungene Alternative für das kommende Osterfest. Wer dennoch gerne traditionelles an seine Lieben reicht, für den füge ich bei Tipps die entsprechenden Links ein. Viel Freude beim gucken oder nachkochen 🙂

Zutaten

1,2 kg Schweinekrustenbraten
1 kg Kartoffeln (mehlig kochend)
1 kg Mohrrüben
250 ml Rotwein
250 ml Wasser
50 g Creme fraiche
1 Pack Suppengemüse
4 Knoblauchzehen
30 g Ingwer
2 mittelgroße Zwiebeln, rot
½Bund Petersilie
1 Esslöffel Thymian
1 Esslöffel Butter
2 Esslöffel Butterschmalz
1 Esslöffel grobes Meersalz
1 Esslöffel Kümmel
6 Esslöffel Sonnenblumenöl
2 Esslöffel Honig
2 Scheiben Toastbrot
1 Esslöffel Senf, mittelscharf
2 Esslöffel Preiselbeermarmelade
Salz, Pfeffer, Zucker, Muskatnuss

Zubereitung

Den Braten auf der Krustenseite in einen Topf mit Wasser legen, sodass die Kruste im Wasser ist, nicht das Fleisch. Die Kruste ist nach 15 Minuten gar, wenn das Wasser verdampft ist. Bitte keinen Deckel verwenden. Anschließend abkühlen lassen.

Das Öl mit Honig, Senf, Thymian, der Hälfte vom Ingwer, einer klein gehackten Knoblauchzehe und dem Kümmel mischen und in die Rillen von der eingeschnittenen Kruste einmassieren. In eine Frischhaltebox legen oder mit Folie umwickeln und über Nacht in den Kühlschrank damit.

Ein paar Möhren waschen, grob zerteilen und mit den restlichen, geschälten Knoblauchzehen, einem Stück geschälten Ingwer und dem grob zerteilten Suppengemüse in den Topf geben, mit dem Wasser und dem Rotwein aufgießen und in einem offenen Topf für 2 Stunden in den Ofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze. Nach 1 Stunde das Gemüse durchrühren, damit es nicht trocken wird.

Nach der Garzeit entnehmen Sie das Gemüse und den Sud. Passieren Sie das Gemüse durch ein Sieb und fangen Sie die Brühe auf. Füllen Sie die Flüssigkeit auf 500 ml mit Rotwein auf, bringen Sie den Sud zum Kochen, geben Sie die Preiselbeermarmelade dazu, schmecken Sie mit Salz und Pfeffer ab und nehmen die Sauce vom Herd. Rühren Sie die Creme fraiche unter, bis die Sauce sämig ist.

Knödel

Zwei Scheiben Toastbrot in grobe Würfel schneiden und in einer Pfanne mit Butter kross ausbraten.

250 g Kartoffeln kochen und dann reiben oder stampfen, nicht pürieren. Die rohen Kartoffeln auf einer feinen Reibe raffeln und in ein Küchentuch wickeln und den Saft auspressen, aber auffangen. Nach wenigen Minuten setzt sich die Stärke am Boden ab. Das Wasser dann abkippen und die ganzen Kartoffeln mit der Stärke, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und der Petersilie würzen, mit nassen Händen zu Knödeln formen und in die Mitte 2-3 Stückchen geröstetes Toastbrot eindrücken.

Die Knödel werden in heißem Salzwasser (darf NICHT kochen) für 18-20 Minuten fertig gegart.

Glasierte Möhrenstifte

Mohrrüben waschen und schälen (bei Bio Möhren ist schälen nicht nötig), anschließend in Stifte schneiden. Einen Topf mit 1 Esslöffel Butterschmalz erhitzen und die Stifte hinein geben ohne Wasser. Nach 5 Minuten den Deckel darauf und weitere 15 Minuten bei geringer Hitze fertig schmoren. Anschließend mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken und servieren – fertig ist Ihr Festtagsbraten zu jedem Anlass!

Tipps

  • Verwenden Sie Rosmarin anstatt Ingwer und Thymian, er verträgt mehr Hitze und wird nicht bitter.
  • Stellen Sie den Grill für fünf Minuten an und machen Sie die Kruste richtig kross, aber Vorsicht, die Schwarte verbrennt schnell!
  • Legen Sie ein paar geröstete Brotwürfel mit auf den Teller, Kinder lieben sie.
  • Natürlich können Sie auch Kloßpulver verwenden, oder fertige Klöße, dann sind Sie noch schneller fertig. Es wäre aber schade.
  • Wenn kein schönes Suppengemüse zu bekommen ist, nehmen Sie eine Stange Lauch und Stangensellerie, aber ziehen Sie vom Sellerie die äußeren Fäden mit einem Küchenmesser ab und entfernen Sie die Abschnitte nach dem Garen, da die Sauce sonst bitter werden kann.
  • Wer sich einen frischen Krustenbraten kauft, sollte den Metzger bitten nicht diagonal die Schwarte einzuschneiden, sondern parallel, da dann die Kruste beim schneiden am Fleisch bleibt, denn Sie müssten sonst den Braten ebenfalls diagonal aufschneiden 😉
  • Hier geht es zum Lammbraten und zu einem tollen Rezept für die Bratenreste!

Rezept Krustenbraten

Bitte bleibt alle lecker, Arno …

20 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ilanah sagt:

    Ohja, da hast du absolut Recht, lieber Arno.
    Und es ist gerade heutzutage ein echtes Geschenk, wenn man einen Metzger kennt und weiß wie er arbeitet.

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  2. Ilanah sagt:

    Ohhhhhh….jetzt ist bestimmt nix mehr übrig….sonst wäre ich gleich los gelaufen, um noch was abzubekommen 😉
    Ich liebe Krustenbraten, gibts bei mir aber nur sehr selten, weil ich hier leider keinen guten Metzger, auch keinen weniger guten, im Umkreis von gefühlten 50km habe.
    Der nächste Metzger ist leider mehr als eine halbe Tagesreise entfernt.

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    1. Liebe Ilanah, das klingt sehr betrüblich und leider ist nix mehr da. Mit meinem Metzger habe ich in der Grundschule zusammen gesessen, also kennen wir uns schon eine Weile, aber auch so habe ich da gute Kontakte zu regionalen Betrieben, trotzdem gibt es einen solchen Braten auch nur 1-2 mal im Jahr. Ich wünsche dir eine baldige krosse Kruste mit gaaaaaanz viel Aroma 🙂

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      1. Ilanah sagt:

        Ohhhhh, solche Kontakte sind unbezahlbar!!
        Ich bin auf dem Land aufgewachsen, meine Großeltern hatten immer ein Schwein, wenn dieses geschlachtet wurde, dann gab es auch immer sehr leckeren Krustenbraten, meine Oma war darin unschlagbar 🙂 Das gab es aber auch nur einmal im Jahr und ich fand es toll. Überhaupt mag ich es gerne, wenn man auf etwas warten muss und sich dann darauf freuen kann, wie z.b. auch Spargel, ich würde nie Spargel kaufen außerhalb der Saison, das würde mir die Freude daran nehmen.
        Hier ist es wirklich nicht so ganz einfach gutes Fleisch zu bekommen. Regionales Gemüse und Obst ist dagegen kein Problem, die Wochenmärkte quillen über davon.

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      2. Besseres Fleisch als bei einer Hausschlachtung wird man nie bekommen, leider, aber meine Großeltern haben das auch noch gemacht!

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  3. Wenn es Knödel gibt, bin ich dabei! Lieber Arno, natürlich auch bei Krustenbraten, deiner sieht schön saftig aus, trotz der lecker crossen Kruste, man kann sie geradezu krachen hören! 😋
    Liebe Wochenendgrüße 💞, Gaby 🙂

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    1. Dankeschön 🙂 Ja, die Kruste ist immer als erstes weg, wahrscheinlich, weil ich diese kurz vor dem aufschneiden noch mit einer Kräuter-Honigmischung lasiere 😉 Hab einen gemütlichen und leckeren Sonntag liebe Gaby 🙂

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  4. Annemarie sagt:

    Interessante Knödelvariation! 👍Ich als Österreicherin lerne diese von dir kennen. 🙃
    Bei mir sind es immer NUR die einfachen, aber sehr gut schmeckenden Semmelknödel zu solchen Braten.
    Viele Grüße aus dem leider nicht sonnigen Süden ☔

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    1. Siehste Annemarie und ich habe die Knödel in Oberösterreich kennen gelernt. Die Welt ist halt ein Dorf 😉 Liebe Grüße aus dem eiskalten Marburg 🙂

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  5. Nicht nur Kinder lieben die Brotwürfel 😉
    Gott, ich will diese Knödel. Meine Oma hat (natürlich) die besten Semmel-Knödel überhaupt gemacht. Leider ist kein Rezept überliefert und vegan waren die sicherlich auch nicht. Da versuche ich es gerne mal mit deinen Kartoffel-Knödeln. Sehr lecker, lieber Arno.
    Liebe Grüße, Rohnifer

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    1. Na ja, eben große Kinder wie wir 😀 Bin gespannt auf deine veganen Knödel liebe Rohnifer ❤

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  6. Antje sagt:

    Die Kruste kriegst Du, den Rest nehm ich gern! Mmmmhhhh!

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    1. 😀 Deal liebe Antje 🙂

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  7. Arabella sagt:

    Ich habe Hunger:-) 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂

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    1. Na dann zu Tisch liebe Ute 🙂

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      1. Arabella sagt:

        Wieviel rohe Kartoffeln nimmst du eigentlich dabei lieber Arno?

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      2. 750 Gramm liebe Ute und 250 Gramm gekochte, mehlig 😉

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  8. cd:) sagt:

    mein problem bei der bratenzubereitung ist stets die kruste! sehr heiss, sehr salzig, nicht heiss, umluft ofen, irgendwie mags nie. noch ein tipp?

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    1. Bis auf den Tipp bei Tipps und die Beschreibung hab ich keine weiteren Finessen für die perfekte Kruste 😉 Herzlich willkommen bei den Kommentaren!

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